Konzept der Interessengruppe „Buchstabenwerkstatt #

Mit 4 ½ Jahren fangen Kinder an Buchstaben in ihrer Umwelt wahrzunehmen. Sie üben den eigenen Namen zu schreiben oder entdecken Buchstaben in Büchern und erkennen, dass beim Vorlesen Buchstaben zu einer Geschichte werden. Buchstaben sind überall zu entdecken.

In unserer Interessengruppe „Buchstabenwerkstatt“ möchten wir das natürliche Interesse der Kinder aufgreifen und schon jetzt die Lust am Experimentieren und erfahren von Buchstaben den Kindern ermöglichen. Die Buchstabenwerkstatt ist eine gute Vorbereitung für die Schule.

Die Interessengruppe wird von einer Erzieherin durchgeführt und bildet eine Lerngruppe von acht Kindern im Vorschulalter. Die Treffen finden nachmittags statt. Eine Lerneinheit dauert 60 – 90 Minuten.

Beim ersten Treffen wird zunächst mit den Kindern der Begriff „Buchstabenwerkstatt“ geklärt. Brauchen wir Hammer und Säge? Stifte und Papier? Bücher und Zeitungen? Oder vielleicht doch Knete? Muggelsteine, bunte Kreise aus Holz oder Ton? Alle Materialien liegen in der Mitte unseres Sitzkreises, die Kinder rätseln was das wohl mit Buchstaben zu tun haben könnte? Sie erzählen und schildern wo ihnen Buchstaben schon begegnet sind. Jedes Kind hat unterschiedliche Erfahrungen mit Buchstaben gesammelt und für manche ist es das erste Überlegen wozu Buchstaben überhaupt existieren.

Trotz der unterschiedlichen Erfahrungen bietet uns der Name der Kinder einen Anfang unserer Interessengruppe. Jeder Name hat Silben und die Kinder können anhand von Klatschen oder Trommeln herausfinden wie viele Silben der eigene Name hat. An-na; zwei Silben, zwei Klatscher. So finden wir heraus wie viele Silben die Namen haben. Das Silben trennen fördert und schult das Gehör der Kinder. Die Wörter bekommen einen Rhythmus. Diese Übung ist zum späteren Schreiben und Lesen lernen eine wichtige Vorübung. Nachdem wir die Namen geklatscht, gehüpft, geschnipst, gestampft, gezwinkert und verinnerlicht haben, sucht sich jedes Kind einen Arbeitsplatz in unserem Werkraum aus. Die Kinder bekommen die Aufgabe den eigenen Namen in ein Tonfeld zu legen und jeden einzelnen Buchstaben mit bunten Steinen, Schnipseln oder Holzplättchen zu formen und zu erschaffen. Dabei hat jedes Kind viel Platz und Zeit.

Ein weiterer Teil unserer Buchstabenwerkstatt ist das sogenannte Anlautieren. Hierbei ist das Spiel „Robotersprache“ eine gute Möglichkeit mit den Kindern das Zusammen- und Auseinanderziehen einzelner Wörter zu üben. Das Wort Affe wird zu A—ffe. Das getrennte Wort wird abgehackt vorgetragen sodass die Kinder überlegen welches Wort zu erraten ist. Diese Übung fördert das Heraushören von Anfangsbuchstaben und ist eine erste Vorübung des Buchstabierens. Dabei gilt es den Kindern stets die Buchstaben so vorzusprechen das keine Doppellaute entstehen D-ennis, nicht De-ennis.

Nachdem die Kinder mit dem Spiel vertraut sind, setzten wir uns vor große Spiegel, um uns und vor allem unserem Mund beim Sprechen zu beobachten. Wie formt sich unserer Mund wenn wir ein „O“ sprechen? Uns fällt auf dass sich unserer Mund ebenfalls zu einem „O“ formt. Was macht unser Gesicht wenn wir ein „E“ sprechen? Wir können beobachten, dass sich unsere Gesichts- und Hals- Zungenmuskeln stark anspannen. Was macht die Zunge beim Aussprechen eines „L“. Diese Übung verknüpft bei den Kindern den Zusammenhang, „ich spreche etwas und höre mich, gleichzeitig passiert etwas mit meinem Mund und den Muskeln im Gesicht und der Zunge“. Die Zunge ist unserer wichtigstes Sprechorgan, sie formt unsere Worte. Da kommen uns die Zungenbrecher wie gerufen. Diese Übung macht den Kindern viel Freude und fordert Konzentration, genaues Zuhören und schnelles koordinieren vom Gehörten zu Gesprochenem. Bsp. „Die Katze tritt die Treppe krumm“

Während unsers Projekts ziehen „Buchstabenkisten“ in unseren Kindergarten ein. Pappschachteln mit großgeschriebenen Buchstaben unseres Alphabets. Diese bekommen einen festen Wohnort. Um mit den Schachteln vertraut zu werden dürfen die Kinder diese zu nächst einmal untersuchen. In der Buchstabenkiste mit dem „B“ drauf, ist lediglich ein Foto mit einer Banane drin. Den Zusammenhang haben die Kinder schnell festgestellt. Ihre Aufgabe ist es nun aus alten Zeitungen Bilder auszuschneiden und den Anfangsbuchstaben des Motives der richtigen Buchstabenkiste zuzuordnen. Nach der Aktion ist noch viel Platz in unseren Kisten und um eine Verbindung in das Freispiel der Kinder herzustellen bekommen sie nun den Auftrag die Kisten jederzeit mit Dingen zu füllen. In jeder darauf folgenden Einheit werden einige Kisten von den Kindern vorgestellt und kontrolliert.

Ein sinnliches und äußerst köstliches Buchstabenerlebnis haben wir auch zu bieten. Mit den Kindern gemeinsam stellen wir einen „Keksteig“ her. Die Buchstabenwerksatt wandeln sich in eine Buchstabenbäckerei und mit viel Freude, feinmotorischem Geschick und Hand-Augenkoordination entstehen sehr viele Buchstaben. Die fertig gebackenen Buchstaben kann man sofort aufessen oder Wörter, Namen und Muster daraus legen. Ein weiteres Element ist die „Reimreise“. In dieser Lerneinheit dreht sich alles um Reimwörter und Reimgeschichten. Ein Ausflug zu der Familie Leer darf da nicht fehlen. Reimen, das ist für Kinder mit viel Freude am Ausprobieren, Wörtersuchen und „Fantasiesprache“ erfinden verbunden. „Pflanze-tanze- banze“. Wichtig ist, dass die Kinder ein Gehör für Wortendungen bekommen und lernen gleiche Endungen zuzuordnen. Geschichten schreiben, das funktioniert auch schon im Kindergarten. Die Fantasie der Kinder ist grenzenlos und das ist die Grundlage einer guten Geschichte. Die Kinder können mit einem Füller das Schreiben und Formen von Buchstaben üben. Symbole für Wörter finden und diese in einen Zusammenhang und eine Reihenfolge bringen um so eine Geschichte zu schreiben. Oder mit einer Schreibmaschine Buchstaben zu einer Geschichte tippen, auch wenn diese eine Herausforderung für den Leser sind, jedoch die Kinder überaus belustigen. Eine Geschichte lässt sich auch aufnehmen oder diktieren.

Zum Ende der Buchstabenwerkstatt haben die Kinder viel geleistet und können Teile ihrer Leistung mitnehmen oder abrufen.

Konzept der Interessengruppe Zahlenland #

Interessengruppe „Zahlenland“ Eine spielerische Reise in das Land der Zahlen wird den Vorschulkindern in dieser Interessengruppe geboten.

In sechs Einheiten reist eine Lerngruppe mit bis zu acht Kindern. Reiseleiter ist eine Erzieherin die den Kindern verschiedene mathematische Sehenswürdigkeiten und die Plätze der Mengen zeigt. Die Reise beinhaltet den Bau einer Zahlenstadt. Zahlenhäuser von der Zahl eins bis neun werden von den Kindern gebaut. In dem Haus der Zahl zwei wohnen zwei Menschen die zwei Katzen haben. Im Garten wohnen zwei Schnecken und es blühen zwei Blumen. Auf den zwei Klingelschildern steht der Familienname ZWEI. Das Haus der Zwei hat zwei Postkästen in dem jeden Tag zwei Briefe liegen. Die Kinder müssen gut auf die Zahlenstadt aufpassen, denn es kommt vor, das der berüchtigte Zahlenkobold die ganze Zahlenstadt durcheinander bringt. Wer das wohl wieder in Ordnung bringen kann? Na klar! Die Kinder.

Lerninhalte dieser Interessengruppe sind:

  • Zahlen und Mengenverständnis entwickeln
  • Zahlen und Mengen einander zuordnen
  • Mengen im Zahlenraum bis sechs auf einen Blick erkennen und finden. Bsp. Würfelaugen erkennen und entsprechend agieren.
  • Logische Reihenfolgen bilden und weiterführen. Bsp. Es liegt Naturmaterial zum vervollständigen der Reihenfolge aus. Vorgegeben ist die Reihenfolge: 2 Stöcke, 1 Stein, 1 Blatt, 2 Stöcke. Dieses Spiel bietet viele Variationen und lädt die Kinder ein eigene Reihenfolgen zu legen.
  • Erstes Zusammenziehen von Mengen; Additionen und Subtraktionen im Zahlenraum bis 9
  • Das Zählen verstehen und verinnerlichen
  • Zahlen und Mengen im Alltag wahrnehmen und nutzen
  • Geometrische Formen kennen lernen, benennen und im Raum wider finden
  • Längen abmessen mit Hilfe des eigenen Körpers, Maßbändern, Lineal und Naturmaterialien wie Stöcken, Blättern und Steinen.
  • Zeitverständnis entwickeln. Die Uhr wahrnehmen und kennenlernen. Mit Sanduhren und gleichzeitigem Bewegungsauftrag eine bestimmte Dauer wahrnehmen. Bsp. Die Sanduhr läuft 10 Sekunden durch und die Kinder müssen diese Dauer hüpfen. Im Anschluss läuft eine Sanduhr 120 Sekunden durch und die Kinder hüpfen diese Zeit. Danach benennen die Kinder Unterschiede und können die Dauer von 10 Sekunden und 120 Sekunden in ihrem Unterschied feststellen
  • Den Unterschied „Kleiner“ und Größer“ erkennen und benennen.
  • Verstecken spielen und dabei Perspektiven kennen lernen. Dabei Präpositionen benennen lernen. Bsp. „Ich habe mich DAHINTER versteckt, ich war UNTER dem Tisch, mein Versteck war NEBEN dem Berg.

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